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24. Januar 2016
So
20:00

Einführung 19:15


Karten € 15 und 10 erm.


 

Code modern #1 zeitenlos
Ensemble BlauerReiter, Spanische Neue Musik

Das Ensemble BlauerReiter unter der musikalischen Leitung von Armando Merino spielt spanische Neue Musik: Werke von Fabián Panisello, entstanden zwischen 2000 und 2007, „Estudios para piano”, „Il destino ineluttabile di ogni cosa”, „Cinco piezas métricas” und die 2004/05 komponierten „Machaut-Architekturen I-V” von José María Sánchez-Verdú. Die Musiksprache Panisellos gründet auf der Entwicklung und Überlappung von Diatonik, Chromatik und Pentatonik, seine Vorliebe hinsichtlich zeitlicher Organisationsformen gilt dem „instabilen Gleichgewicht” und findet ein Vorbild im „aksak”, jenem unregelmäßigen Rhythmus in der Musik des Balkan und der Türkei. Sánchez-Verdú setzt sich in seinen „Architekturen” mit dem prägenden Tonschöpfer der Ars Nova, Guillaume de Machaut, und dessen „Messe de Nostre Dame” von 1364 auseinander und fragt, was von der damaligen Motettenkunst heute aktuell sein könnte.

Konzerteinführung 19:15 Uhr: Fabián Panisello im Gespräch mit
Prof. Andreas Puhani, Konzert 20 Uhr

 
         
    Programm

Fabián Panisello 
(*1963)
Estudios para piano – Auswahl (2008)

José María Sánchez-Verdú
 
(*1968) Machaut-Architekturen I-V (2004-05)

Fabián Panisello
 (*1963)
Il destino ineluttabile di ogni cosa (2003)
Cinco piezas métricas I (2000)
   
         
   

Ensemble BlauerReiter

Zinajda Kodrič – Flöte

Oliver Klenk – Klarinette

Lorenz Chen – Geige/Bratsche

Graham Waterhouse – Cello

Marco Ricelli – Klavier

Mathias Lachenmayr – Schlagzeug

Leitung – Armando Merino

 
         
   

Komponisten und Werke
Die Musiksprache Fabián Panisellos gründet auf der Entwicklung und Überlappung von drei Materialtypen – Diatonik, Chromatik und Pentatonik –, welche der Komponist auf das harmonische (Frequenz-)Spektrum bezieht. Dieses harmonische Spektrum hat somit die Funktion eines Keims, dem vielfältige Systeme entwachsen können, und die eines Bindeglieds für Modulationen zwischen diesen miteinander verwandten Systemen. Panisellos Vorliebe hinsichtlich zeitlicher Organisationsformen gilt dem „instabilen Gleichgewicht“ und findet ein für seine Musik einflussreiches Vorbild im „aksak“, jenem unregelmäßigen Rhythmus in der Musik des Balkan und der Türkei. José Sánchez-Verdú setzt sich in diesem Werk mit dem prägenden Tonschöpfer der Ars Nova, Guillaume de Machaut, und seiner «Messe de Nostre Dame» (1364) auseinander. Er hat dessen komplexe Satztechnik in ein Stück integriert, dessen fünf Teile sich zu einem Ablauf von raschem Klangwechsel, feingliedriger Struktur und insgesamt behutsamem Duktus zusammenfügen. Verschobene Wiederholungsmuster, viel am Mundstück der Bläser vorbeiströmende Luft und ein weiches Vibrato lassen durch etliche Klangschleier hervorschimmern, was von der damaligen Motettenkunst heute aktuell sein könnte, nämlich das Kompositionsverfahren zeitlich ungradzahlig gegenläufiger Wiederholungen.

   
         
    FABIÁN PANISELLO – 1963 in Buenos Aires geboren, studierte Komposition bei Francisco Kröpfl, Boguslaw Schaeffer, Elliott Carter, Franco Donatoni, Brian Ferneyhough und Luis de Pablo sowie Dirigieren bei Péter Eötvös. Fabián Panisellos Kompositionen wurden und werden von namhaften Interpreten aufgeführt; so dirigierte Pierre Boulez während der Donaueschinger Musiktage und des Festivals Wien Modern 2008 die Auftragskomposition des SWR-Rundfunkorchesters Baden-Baden Aksaks. Unter der Leitung von Péter Eötvös wurde im Oktober 2009 die Auftragskomposition des Spanischen National Orchesters Mandala uraufgeführt und im Mai 2010 dirigierte Susanna Mälkki die Auftragskomposition des Orchestra of the Community of Madrid. „Tres movimientos para cuarteto“ gelangte während des Takefu Festivals in Japan 2006 durch das Arditti Quartet zur Uraufführung. 2004 wurde Fabián Panisello mit dem Premio Internacional Rodolfo Halffter-Preis ausgezeichnet. Seit seiner Gründung ist er Dirigent des Plural Ensemble, Madrid, mit dem er bei den bedeutendsten Festivals für zeitgenössische Musik auftritt, so etwa bei Mannes, A Tempo, beim Warschauer Herbst Festival, Précences, Musica, Ars Musica, Ultraschall, Aspekte, Manca, Spaziomusica und Ensemble Europa WDR sowie Quincena Donostiarra und das Alicante Festival in Spanien. Als Dirigent leitete Panisello unter anderem die Ensembles und Orchester MusikFabrik, Ensemble Orchestral Contemporain, Musique Nouvelles und die Israel Contemporary Players Tel Aviv. Als Co-Dirigent war er an den Uraufführungen von Karlheinz Stockhausens Hoch-Zeiten und Mixtur-2003 mit dem WDR Orchester Köln und dem Deutschen Symphonie Orchester Berlin beteiligt. Panisello spielte zahlreiche CDs ein, die bei den Labels NEOS, Col Legno, Cypres, Verso und Instituto Cervantes erschienen sind. Er lebt in Madrid, wo er als wissenschaftlicher Direktor des Escuela Superior de Música Reina Sofía und des Instituto Internacional de Música de Cámera tätig ist.  
         
    JOSÉ SÁNCHEZ-VERDÚ – 1968 am 7. März in Algeciras, Spanien geboren. 1986-94 Studium an der Musikhochschule Madrid. Diplomprüfung in Komposition, Dirigieren und Musikwissenschaft. 1991 Jura-Diplom an der Universidad Complutense, Madrid. 1991-94 Dozent für Kontrapunkt und Fuge an der Musikhochschule Madrid. 1992 Kompositionstudien bei Franco Donatoni an der Accademia Chigiana, Siena. 1994 Cristóbal Halffter-Kompositionspreis. 1996/97 drei Kompositionspreise der Spanischen Autoren-Gesellschaft SGAE. 1996-99 Aufbaustudium in Komposition bei Hans Zender an der Musikhochschule Frankfurt. 1997 Einladung zum Nachwuchsforum für Komponisten, Interpreten und Musikologen des Ensemble Modern in Frankfurt, Stipendiat der Spanischen Akademie für Schöne Künste in Rom, Kompositionspreis Ciutat d’Alcoy. 1998 Erster Kompositionspreis des Colegio de España, Paris. 1999 Übersiedlung nach Berlin, Erster Kompositionspreis der Jungen Deutschen Philharmonie, Finalist des Irino Composition Prize Tokyo. 2000 Förderpreis für Komposition der Ernst von Siemens Stiftung, München. Seit 2001 Lehrauftrag für Komposition an der Robert-Schumann-Hochschule in Düsseldorf. 2003 Musik-Nationalpreis des Spanischen Kulturministeriums. 2005 Composer-in-residence beim Festival Carinthischer Sommer in Ossiach. 2007 Antara-Kompositionspreis (Festival für Neue Musik in Lima/Peru). 2008 Professur für Komposition am Conservatorio Superior de Música de Aragón in Zaragoza. 2014 Stipendiat des Internationalen Künstlerhauses Villa Concordia, Bamberg. 2014/15 Composer-in-residence des Centro Nacional de Difusión Musical in Spanien. Internationale Tätigkeit als Dirigent mit Orchestern und Ensembles für neue Musik. Veröffentlichungen, Vorträge und Kompositionskurse. Aufträge und Aufführungen bei internationalen Festivals und Konzerthäusern. Portrait-CDs (Columna Musica 2005, Harmonia Mundi 2006, Kairos 2008). Lebt in Berlin und Madrid.    
         
   

Ensemble BlauerReiter
Mit dem Ensemble BlauerReiter hat der spanische Dirigent Armando Merino 2014 ein Instrumentalensemble ins Leben gerufen, das sich der modernen Musik verschrieben hat.  Der Name verweist auf das München um 1900, auf die Künstlergruppe „Der Blaue Reiter“, auf die Neugier von bildenden Künstlern und Musikern, die sich mit den alten Formen nicht mehr zufrieden geben wollten. Neben der hohen künstlerischen Qualität sind beim Ensemble BlauerReiter vor allem auch die Lust am Experimentieren und die sich daraus ergebenden außergewöhnlichen Programme die herausragenden Merkmale. Die Künstler um Wassily Kandinsky, Gabriele Münter, August Macke und Franz Marc, waren alle auf der Suche nach „neuen Ideen“, die sich vom realistischen Bildgegenstand abwendeten. Um ihre Vorstellungen deutlicher zu machen, war die „vergleichende Kunstgeschichte“ von großer Bedeutung. Vor allem in Arnold Schönberg sahen sie einen Wesensverwandten. Denn auch der Wiener Maler und Komponist war auf der Suche nach radikalen Formen. Für Schönberg war jeder Ton „gleichwertig“; die Melodien und Akkorde, die er auf diese Weise formte, waren in gewisser Weise genauso abstrakt wie die Malereien der Münchner Künstlergruppe. An diesem Punkt, der Suche nach neuen Ausdrucksformen, der Neugier, welche die Münchner Künstler umtrieb, setzt das Ensemble BlauerReiter an. 

> www.ensembleblauereiter.com/de/

   
         
    Karten zu EUR 15 und 10 (erm) unter reservierung@schwerereiter.de
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    eine Kooperation des Ensembles BlauerReiter mit dem Instituto Cervantes München und Schwere Reiter MUSIK,
gefördert durch das Kulturreferat der Landeshauptstadt München
   
         
      Copyright © 2008 - 2015 – Schwere Reiter MUSIK | Kunstbahnsteig
update 11.1.2016